Herrnburg

Noted in 'Gotische Bronzefünten in Nordostdeutschland' [http://de.wikipedia.org/wiki/Gotische_Bronzefünten_in_Nordostdeutschland] [accessed 30 March 2010] as a cauldron inverted bell-shaped font of bronze, decorated on the basin sides Gothic traceried arch-heads; a protruding human head, male and bearded, which is part of the font cover anchorings; lower down on the sides runs a grapevine with fruit bunches; stand on three sturdy legs patterned at the top, with leaf motifs below and ending in animal claws ["Der Kessel ist glockenartig, an der Wandung mit flachem, aber reichem Maßwerk verziert. Unten herum läuft ein Streifen mit einer stilisierten Weinranke, am Rand befindet sich ein bärtiger Männerkopf, mit einer Vorrichtung gegenüber wieder zur Befestigung des (verlorenen) Deckels. Die Beine sind in ihrem oberen Teil verdickt und mit Schuppen besetzt, blattähnliche Gebilde schließen diese nach unten zu ab, den Fuß bilden breite Tierklauen."] Described and illustrated in Frank Martin Brunn, with photographs by Karl-Heinz Entschel, in Kirchengemeinde Herrnburg [https://www.kirche-herrnburg.de/start/kirche-zu-herrnburg/taufbecken/] [accessed 8 June 2024] as a bronze font of the 15th century; the author additionally notes that, although the upper rim of the font is fitted with the anchorings for a cover it is not clear whether one was purchased or not; a baptismal dish engraved with the name of Anna Broies and the date 16 April 1618 is in use on the font ["Unser Taufbecken ist eine Arbeit aus dem 15. Jahrhundert. Es ist ein Bronzekes­sel im gotischen Stil auf drei Beinen. Die Füße erinnern an Löwentatzen. Die Beine haben pflanzenartige Ornamente und sind ungleichmäßig angeschweißt. Die Form des Kessels erinnert an eine auf dem Kopf stehende Glocke. Er ist unten mit einer Borte aus Weinreben verziert, auf der gotische Bögen mit Blattwerk und Eicheln aufsitzen. Seit dem 12. Jahrhundert wurden solche Taufbecken in Glockengießerwerkstätten her­gestellt. Ihre Form lässt sich auch als Kelchform interpretieren und stellt dann eine Verbindung zum Abendmahl dar. Ursprünglich muss unser Taufkessel einen Deckel gehabt haben, wie es für solche Kessel üblich war. Sie schützten das Taufwasser, das nur zu Ostern gewechselt und geweiht wurde, vor Verunreini­gungen. Am Kesselrand finden sich noch zwei einander gegenüber liegende Verschlüsse für den Deckel. Durch den einen lässt sich ein Stab durchschieben. Der an­dere hat die Form eines Kopfes mit großer Stirn, Glatze, großen Augen und einem Vollbart. Vielleicht eine Darstellung Johannes des Täufers? Er schaut den Betrach­ter an. Die Deckel von solchen Taufbecken wurden an der Decke aufgehängt und ließen sich mit einem Seilzug hochziehen. Wo aber in unserer Kirche eine solche Konstruktion war, ist nicht mehr zu erkennen. Vielleicht gab es sie auch nie und das Taufbecken wurde günstig erworben, weil der Deckel fehlte. Das Taufbecken ist groß genug, dass darin ein Säugling oder ein Kleinkind durch Un­tertauchen getauft werden kann. Doch im 16. oder Anfang des 17. Jahrhunderts kam das vollständige Untertauchen bei der Taufe aus der Mode. Unser Kessel wurde durch eine Taufschale aus Messing ergänzt, gemäß der Gravur von Anna Broies am 19. April 1618 der Herrnburger Kirche gespendet. In die Taufschale ist ein Bild getrieben: Die Verkündigung des Engels an Maria, dass sie Christus gebären wird. Dieses weihnachtliche Thema finden wir auch auf dem Altar dargestellt, im Mittelteil in der Mitte der unteren Hälfte. Anders als auf dem Altar hat in der Taufschale der Engel Flügel und über Maria ist eine Taube als Sinnbild des Heiligen Geistes darge­stellt. Die Taube verbindet die Verkündigungsszene mit der Taufe Jesu, bei der der Heilige Geist in Gestalt einer Taube vom Him­mel über Jesus kommt und eine Stimme vom Himmel bekennt: „Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.“ In dem Bild in unserer Taufschale wird dieses Bekenntnis von Gott gleichsam über dem ungeborenen Jesus gesprochen."] There is a maker's [caster's?] mark beneath one of the arch-heads on the side of the basin. A communication to BSI from Pol Herman (4 June 2024) made additional remarks about the baptismal dish on this font: "Nico Zimmermann has written to me that this baptismal plate is an example of a "Nürnberger Beckenschlägerschüssel" from the 16th century [...] He acquired such plates at a very low price some time ago. On this website [https://de.wikipedia.org/wiki/Beckenschlägerschüssel] [accessed 4 June 2024] you can see a further picture of a similar baptismal plate of Stralau."